Bunker auf dem Peetshof

Wegen der Nähe zu Bergen-Belsen, Munster und wegen des Gefangenenlagers war die allgemeine Gefährdungseinschätzung hoch. Verschärfend kam hinzu, dass Bombenflugzeuge, auf ihrem Rückweg nach England, übrig gebliebene Bomben über Wietzendorf abwarfen.

Der Luftschutzbunker ist der einzige bekannte Bunker in Wietzendorf. Er diente als Schutzeinrichtung für die Zivilbevölkerung und wurde etwa 1944 gemeinschaftlich von den vier Hofstellen Heinhof, Winkelhof,
Sieberthof und Peetshof gebaut. Ca. 100 Personen bot er Platz und bevorratete zu Kriegszeiten Getränke, haltbare Broterzeugnisse, Verbandszeug und eventuell benötigte Medikamente für mehrere Tage.

Der Bunker verfügt über zwei Eingänge, einen im Osten und einen im Westen. Jeder Eingang ist durch eine Stahltür geschützt und je zwei Treppen führen hinunter. Kleine Schleusen verbinden die Eingänge mit dem Hauptraum, einem langgestreckten, schmalen Raum. Der Hauptraum ist über 8 runde Lüftungsöffnungen unterhalb der Decke mittels Tonrohren, von denen außerhalb des Bunkers noch zwei aus der Erde ragen, belüftet worden. Wände, Decke und Boden des Bunkers bestehen aus Stahlbeton. Die Dicke der Decke und Wände beträgt ca. 40 cm.

Nach dem 2. Weltkrieg nutzten Flüchtlingsfamilien und Vorarbeiter und deren Familien den Bunker als Keller und Lagerraum und hoben dort bis in die 1960er Jahre hinein ihre Vorräte wie Kartoffeln und Äpfel auf. Dafür wurde er in der Mitte durch eine
hölzerne Tür unterteilt. Noch heute sind die dafür einbetonierten Eisenteile erhalten.

In den 1970er Jahren wurde er zugeschüttet. Im Frühjahr 2017 legte die Arbeitsgruppe „Ausstellungen“ des Heimatverein Peetshof Wietzendorf e.V. den zugeschütteten Bunker wieder frei.

Bunkereingang Stahltür