Kriegsgefangenenfriedhof

Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 ergab es sich während der Vorstöße deutscher Truppen, dass ungeheure Massen von Soldaten der Roten Armee in Gefangenschaft kamen. Dadurch entstand der Bedarf nach weiteren großen Kriegsgefangenenlagern. Insgesamt sind in die vier Lager in der Lüneburger Heide rund 100.000 Rotarmisten verlegt worden. 1941 errichtete die Wehrmacht am Südrand des Truppenübungsplatzes Munster das Mannschaftsstammlager (Stalag) XD (310), auch bekannt als Stalag Wietzendorf oder Lager Osterheide. Hier sollten vor allem sowjetische Kriegsgefangene eingewiesen werden, bis zu 50.000 waren eingeplant. Die Unterbringung, Verpflegung und hygienischen Bedingungen waren unzureichend. Einige Kilometer nördlich des Lagers legte man einen Friedhof auf dem Truppenübungsplatz an, in Massengräbern sind dort ca. 16.000 sowjetische Kriegsgefangene beerdigt. 1943 kam es zur Auflösung dieses Lagers. Eine neue Verwendung dauerte vom Januar 1944 bis zum Kriegsende, es diente als Oflag 83 zur Unterbringung gefangener italienischer Offiziere. Später brachte man hier ehemalige Fremd- und Zwangsarbeiter sowie  Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten unter. Die Baracken sind nach Fortfall dieser Verwendungen abgetragen worden. Heute ist auf dem Gebiet ein Photovoltaikpark angesiedelt, weitere Flächen werden land- und forstwirtschaftlich genutzt. Es sind heute keinerlei Spuren des Stalag XD 310 aufzufinden. Der Friedhof ist als Gedenkstätte angelegt und zugänglich.  

Eine Broschüre zum Kriegsgefangenenlager Stalag XD 310 und der heutigen Gedenkstätte ist in der Gemeinde sowie in der Wietzendorf Touristik erhältlich.